Google Shopping Graph für E-Commerce-Websites

Hast du dich schon einmal gefragt, wie Google es schafft, dir die relevantesten Produkte anzuzeigen, wenn du online nach etwas suchst? Die Antwort liegt im Google Shopping Graph. Mit seinem umfassenden Verständnis von Produkten und Nutzerpräferenzen stellt er sicher, dass du genau das findest, wonach du suchst. Vielleicht entdeckst du sogar Artikel, von denen du nicht einmal wusstest, dass du sie brauchst.

Der Google Shopping Graph hat das Potenzial, die E-Commerce Suche neu zu definieren und wird maßgeblichen Einfluss auf die Suchmaschinenoptimierung für Online Shops haben.

In diesem Artikel zeige ich dir, was der Google Shopping Graph ist und wie er funktioniert. Außerdem erfährst du was du als Online Shop Betreiber jetzt machen solltest, um zukünftig gute Platzierungen im organischen Shopping Feed zu erreichen.

Der Google Shopping Graph baut auf dem Knowledge Graph auf und ermöglicht es Google, eine umfassende Datenbank von Produkten und deren Beziehungen zu erstellen, um Nutzern genau die Produkte zu präsentieren, nach denen sie suchen.

Er nutzt Algorithmen für maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz, um Suchenden hochgradig personalisierte und relevante Produktempfehlungen zu geben. Für Online Shops steigt die Bedeutung zunehmend, im Google Shopping Graph präsent zu sein, um mehr Sichtbarkeit für die eigenen Produkte aufzubauen und potenzielle Käufer zu gewinnen.

Der Google Shopping Graph speichert Milliarden von globalen Produktangeboten und analysiert große Mengen an Produktdaten von verschiedenen E-Commerce-Websites. Dabei werden Faktoren wie Produktbeschreibungen, Kundenrezensionen, Preise, Materialien, Verfügbarkeit etc. berücksichtigt, um ein umfassendes Verständnis der verschiedenen Produkte zu schaffen.

Der Shopping Graph wird laufend durch Machine-Learning-Algorithmen erweitert und benötigt daher eine Menge Daten. Diese Daten und Informationen werden durch Online Shop Betreiber im Google Merchant Center zur Verfügung gestellt oder durch Informationen auf Websites der Händler, Marken und E-Commerce Websites bereitgestellt.

Insgesamt beinhaltet der Google Shopping Graph inzwischen mehr als 35 Milliarden Produktangebote. (Quelle: blog.google)

Der Google Shopping Graph ist viel mehr als nur eine große Ansammlung von Datensätzen zu Produkten. In erster Linie hilft er Benutzern tatsächlich, die gewünschten Produkte zu finden.

Für viele Produkt-Suchen eines Benutzers gibt es heutzutage meist eine große Anzahl an möglichen Produkten, die in Frage kommen könnten.

Nehmen wir an, du suchst nach einem neuen Mantel und gibst einfach nur “Mantel” in die Google Suche ein. Dir wird eine große Menge an Produkten zur Verfügung stehen. Die wenigsten treffen wirklich das, was du dir tatsächlich vorgestellt hast. Zum Beispiel: “Einen blauen Wintermantel aus Baumwolle in Größe 58 von Esprit, Hugo Boss oder Lacoste”.

Um deine Auswahl einzugrenzen, durchsucht der Shopping Graph Milliarden von Angeboten und berücksichtigt gleichzeitig Daten der Online Shops, wie Bilder, Beschreibungen, Bewertungen und weitere Produktattribute. Mit Hilfe von maschinellem Lernen kann er Merkmale erkennen und differenzieren.

Im Beispiel des “Mantels” erkennt Google also relevante Attribute der Produkte wie Farbe, Typ, Material, Größe oder Marke und ermöglicht dir bei der Suche danach zu filtern.

Durch die kontinuierliche Analyse des Nutzerverhaltens und der Vorlieben liefert Google Shopping Graph personalisierte Produktempfehlungen. Da der Google Shopping Graph die individuellen Interessen des Nutzers kennt, wird das Einkaufserlebnis verbessert und die Wahrscheinlichkeit eines Kaufs erhöht.

Mit Google Shopping Graph können Nutzer die Preise auf verschiedenen Plattformen sofort vergleichen. Der Shopping Graph gibt auch an, wie viele Exemplare eines bestimmten Produktes noch im Bestand eines bestimmten Händlers sind.

Aufgrund der umfangreichen Wissensbasis bietet der Shopping Graph viele Shopping-Funktionen, die wir aus Online Shops kennen. Die Möglichkeit zur Filterung haben wir bereits angesprochen. Darüber hinaus gibt es die Funktion “Shop the Look”, mit der Google dir beliebte Kombinationsmöglichkeiten zu deinem Produkt vorschlägt.

Der Shopping Graph wird darüber hinaus immer stärker zur Kaufberatung beitragen. Wenn du im organischen Feed auf ein Produkt klickst, liefert Google weitere hilfreiche Erkenntnisse über das Produkt, insbesondere Artikel und Nutzerbewertungen aus verschiedenen vertrauenswürdigen Quellen, die wichtigsten Informationen auf einen Blick und relevante Informationen zum Preisvergleich.

Auch für Online Shop Betreiber, Marketing Verantwortliche und Händler bietet der Shopping Graph eine Reihe von Vorteilen. Der größte Vorteil liegt sicherlich auf der Hand: Ich kann jedes Jahr eine hohe Zahl an potenziellen Käufern meiner Produkte kostenlos erreichen.

Google verliert letztlich schon seit Jahren Marktanteile im Bereich der Produkt-Suche an Amazon. (Quelle: horizont.net) Sie wollen hier natürlich auch sicherstellen, dass andere Plattformen nicht noch weiter die Oberhand im E-Commerce Suchverhalten gewinnen. Für kleinere Online Shops bedeutet dies, dass auch sie wirklich vom Shopping Graph profitieren können.

Wenn die eigene Website mit strukturierten Daten ausgezeichnet ist und das Google Merchant Center eingerichtet ist, hast du als Online Shop Betreiber unter anderem folgende Vorteile:

Durch die Einbindung deiner Produkte in den Google Shopping Graph kannst du die Sichtbarkeit deiner E-Commerce-Website erheblich steigern. Wenn ein potenzieller Kunde nach einem bestimmten Produkt sucht, werden deine Produkte prominent in den Suchergebnissen angezeigt, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sie auf deine Website klicken und einen Kauf tätigen.

Der Google Shopping Graph ermöglicht es Google, Kunden auf der Grundlage ihrer Suchanfragen und Interessen gezielt anzusprechen. Indem du relevante Produktinformationen in den Graphen einspeist, stellst du sicher, dass deine Produkte den richtigen Zielgruppen angezeigt werden, was zu qualifiziertem Traffic und höheren Conversion-Rates führt.

Mit dem Google Shopping Graph kannst du deine Produkte in ansprechenden Rich Snippets präsentieren. Diese erweiterten Produktdarstellungen enthalten Bilder, Preise und Bewertungen, die deine Produkte hervorheben und das Vertrauen der Kunden stärken.

Um Produkte dem Google Shopping Graph bereitzustellen, eignen sich letztlich zwei unterschiedliche Strategien, die bestenfalls beide Anwendung finden sollten:

• Push: Du stellst Google Produktdaten über das Google Merchant Center zur Verfügung.
• Pull: Du stellst Google Informationen zu den Produkten mit Hilfe von strukturierten Daten zur Verfügung und lässt Google deine Website crawlen.

Google speichert all diese Daten im Shopping Graph und nutzt sie zur Darstellung in verschiedenen Google Produkten wie der Google Suche, Google Shopping, Google Bilder oder Google Lens.

Um in den organischen Google Shopping Feed zu kommen, kannst du verschiedene Aspekte an deinem Online Shop optimieren, die dir zu einer prominenten Darstellung verhelfen.

Der Schlüssel zum Erfolg im Google Shopping Graph liegt in der Optimierung deines Produktfeeds. Du musst sicherstellen, dass du hochwertige Bilder verwendest, präzise Produktbeschreibungen erstellst und sämtliche Produktattribute korrekt und vollständig pflegst.

Du stellst Google diese Informationen mit allen verfügbaren Daten über das Google Merchant zur Verfügung. Damit kann sich Google einen viel genaueren Überblick über deine Produkte, die Produktmerkmale oder den aktuellen Lagerbestand oder die Preise verschaffen.

Im Bereich Produkte / Diagnose kann man im Google Merchant Center mögliche Probleme des eigenen Shopping Feeds identifizieren

Ein gut optimierter Produktfeed verbessert die Chancen, dass deine Produkte in den Suchergebnissen erscheinen und von potenziellen Kunden gefunden werden.

Strukturierte Daten sind ein Muss, um Google alle relevanten Informationen über deine Produkte mitzuteilen. Durch die Verwendung von Schema-Markup kannst du Google dabei helfen, die spezifischen Merkmale und Eigenschaften deiner Produkte besser zu verstehen und deine Chancen auf eine bessere Platzierung zu erhöhen.

Die fokussierte Optimierung deiner Produktdetailseiten wird im Zuge der Shopping Graph Einführung immer wichtiger. Du solltest dabei unter anderem auf folgende Punkte achten:

• Hochwertige und optimierte Produktbilder
• Eindeutiger und sofort ersichtlicher Produktname
• Detaillierte und einzigartige Beschreibung des Produktes (nicht einfach die Herstellerinformationen übernehmen)
• Produktvideos sind von Vorteil
• Auswahlmöglichkeit für Produktvarianten anbieten (sofern vorhanden)
• Produktmerkmale und Attribute z.B. in Form von Bulletpoints eindeutig darstellen
• Klare Präsentation von Preis und Verfügbarkeit
• Produktbewertungen und Reviews sind unerlässlich und sollten je Produkt gesammelt werden
• Mit Hilfe von Cross-Selling und Upselling Elementen am Ende der Produktseite auf andere Produkte verlinken
• Klare CTA zum Warenkorb
• Weitere UX Elemente wie die Merkliste, Produktvergleich, Share-Buttons ergänzen
• Zahlungsmethoden eindeutig darstellen

Bewertungen und Rezensionen sind für potenzielle Kunden von großer Bedeutung. Sie vermitteln Vertrauen und Glaubwürdigkeit. Das sollte inzwischen kein Geheimnis mehr sein.

Die Darstellung von Reviews und Bewertungen der Kunden sind aus meiner Sicht zwingend notwendig, um zukünftig gute Performance Kennzahlen zu erreichen. Sie haben einen positiven Effekt auf SEO, die User-Experience und die Conversion-Rate und tragen damit maßgeblich zum Umsatz deines Online Shops bei.

Du solltest sowohl eine übergreifende Bewertung deines Online Shops präsentieren als auch Bewertungen und Reviews zu jedem einzelnen Produkt ermöglichen. Diese Reviews kannst du dann wiederum mit strukturierten Daten auszeichnen, damit sie im Shopping Graph von Google genutzt werden können.

Der Klassiker: Kundenbewertungen und Rezensionen (hier Amazon) tragen wesentlich zur Kaufentscheidung des Kunden bei

Ein Unique Product Identifier (UPI) ist eine Nummer oder ein Code, der das Produkt eindeutig identifiziert. Ein UPI hilft, einen bestimmten Produkttyp oder eine Farbvariante für dieses Produkt weltweit zu identifizieren.

Seit 2018 sind UPIs für die Auflistung von Produkten im Google Merchant Feed obligatorisch. Die eigentliche Änderung erfolgte jedoch 2021, als eindeutige Produktkennzeichnungen für kostenlose Einträge bei Google verpflichtend eingeführt wurden. (Quelle: support.google.com)

Die Google Dokumentation sagt dazu folgendes:

“Verschiedene Produkte, bei denen dieselbe GTIN für dieselben Variantenattribute verwendet wird, werden als nicht eindeutig betrachtet und abgelehnt. […] Wenn eine Gruppe von Produkten als Duplikate identifiziert wird, bleibt nur eines der Produkte aktiv und kann in kostenlosen Einträgen angezeigt werden.” – Google

Google nutzt sowohl Daten aus dem Merchant Center als auch strukturierte Daten auf deiner Website zur Darstellung in der Google Suche. Google hat dazu einen sehr guten Hilfeartikel geschrieben, den ich hier kurz darstellen möchte (Quelle: developers.google.com):

Der Shopping Graph wird im Zuge einer aktuell in Deutschland noch ausstehenden, aber angekündigten, Anpassung an der Suchmaschinen Ergebnisseite (Stand Juli 2023) für insbesondere transaktionale und kommerzielle Suchanfragen immer relevanter. Während man in der Vergangenheit verstärkt die Optimierung von Kategorieseiten als SEO in den Fokus gerückt hat, gewinnen gut optimierte Produktdetailseiten zunehmend an Relevanz.

Schaut man sich zukünftige SERP-Layouts an, erkennt man recht schnell, dass die organischen Ergebnisse durch die sehr prominente Erstellung des Produkt-Feeds deutlich an Sichtbarkeit verlieren. Selbst die erste organische Position ist in aktuellen Tests erst nach zwei- oder dreimaligen Scrollen im Viewport des Benutzers.

So könnten zukünftig die Google Suchergebnisseiten im E-Commerce aussehen (Beispiel „Hundebetten“)

Für E-Commerce Websites sollte eine Optimierung für den organischen Shopping Feed daher aus meiner Sicht höchste Priorität genießen. Bestenfalls geht man das Thema schon jetzt proaktiv an, als zunächst auf die Änderung am SERP Layout zu warten.

Solltest du dazu Fragen haben, schreib mir gerne eine Nachricht oder buch dir ein kostenloses Erstgespräch. Ich erkläre dir kurz und knapp (und kostenlos), worauf du dabei achten musst.

Der Google Shopping Graph bietet eine aktuell häufig unterschätzte Möglichkeit für E-Commerce-Websites, ihre Sichtbarkeit zu steigern und gezielte Kunden anzusprechen. Durch die Optimierung deines Produktfeeds, die Verwendung strukturierter Daten, das Hervorheben von Kundenbewertungen und die gezielte Optimierung deiner Produktdetailseiten kannst du das Potenzial des Google Shopping Graphs voll ausschöpfen.

Im Zuge der angekündigten Veränderungen am Layout der Google Suche gewinnt der Shopping Graph weiter an Relevanz und sollte proaktiv in der strategischen Optimierung deines Online-Shops berücksichtigt werden.

Ja, Google Shopping Graph ist für Nutzer auf der ganzen Welt zugänglich und damit weltweit nutzbar.

Auf jeden Fall! Google Shopping Graph bietet die Möglichkeit kleinen Unternehmen unkompliziert in den organischen Shopping Feeds dargestellt zu werden.

Die Auszeichnung mit strukturierten Daten und die Einrichtung des Google Merchant Centers ist zunächst einmal kostenlos. Wenn du eine noch prominentere Darstellung bevorzugst, macht natürlich auch eine Kombination aus bezahlter Google Shopping Werbung und der kostenlosen organischen Darstellung Sinn.