Produktseiten, auch bekannt als Produktdetailseiten (PDP), sind der Dreh- und Angelpunkt von Online-Shops. Ihr Ziel ist es, potenzielle Käufer über das entsprechende Produkt zu informieren und vom Kauf zu überzeugen. Doch dafür müssen sie erst einmal sichtbar sein. Du willst wissen, wie du die Sichtbarkeit deiner Produktseite erhöhen kannst? Dann habe ich heute ein paar wertvolle Tipps für dich.
Das erwartet dich in diesem Beitrag:
- 1. Denke an die Meta-Angaben!
- 2. Schaffe eine klare Überschriften-Struktur!
- 3. Verfasse eine unwiderstehliche Produktbeschreibung!
- 4. Mache deine Produktseite mithilfe der Bilder-SEO sichtbar!
- 5. Lasse die URLs für sich selbst sprechen!
- 6. Weise deiner Kundschaft den Weg mithilfe von Breadcrumbs!
- 7. Strukturiere deine Daten!
- 8. Nutze „Recommendations“ zur internen Verlinkung!
- 9. Setze auf User Generated Content (UGC) wie z. B. Reviews und Rezensionen!
- 10. Denke „Mobile First“!
- Fazit
1. Denke an die Meta-Angaben!
Sag Google, worum es auf deiner Produktseite geht. Das tust du, indem du einen Title-Tag setzt.
Dieser enthält dein Hauptkeyword. Das kann entweder der Produktname oder ein anderer für deine Zielgruppe relevanter Suchbegriff sein. Mit einem Call-to-Action bewegst du deine potenzielle Kundschaft außerdem sofort zum Handeln.
Für die Optimierung von Produktseiten hat sich die folgende Formel bewährt:
[Produktname] + [CTA]
z. B. RUF Fluffy Marshmallow Cream online kaufen
Damit der Title-Tag in den Suchergebnissen vollständig angezeigt wird, sollte er nicht mehr als 55 Zeichen umfassen. Da Google diesen anhand der Pixellänge generiert, empfiehlt es sich, dafür zwischen 45 und 50 Zeichen zu veranschlagen.
Die richtige Länge deiner Meta-Beschreibung
Auf die richtige Länge kommt es auch bei der Meta-Beschreibung (Meta-Description) an: Hier stehen dir gerade einmal zwischen 120 und 160 Zeichen zur Verfügung, um dein Produkt vorzustellen. Daher ist es besonders wichtig, diese so pointiert und aktivierend wie möglich zu gestalten. Texte so, dass der Nutzer gar nicht anders kann, als zu klicken!
Verwende im Title-Tag außerdem nur ein Keyword, anstatt gleiche oder ähnliche Suchbegriffe aneinanderzureihen. Denn Keyword-Stuffing wertet Google als Manipulation – und das kann dich wertvolle Ranking-Positionen kosten.
2. Schaffe eine klare Überschriften-Struktur!
Kämpfst du dich gerne durch lange Textwüsten? Deine Leser auch nicht. Denn unstrukturierte Inhalte kommen recht lieblos daher.
Kein Wunder, dass Seiten mit viel Text, aber wenig Aussagekraft schlechter ranken als klar und übersichtlich gestalteter Content. Dieser lässt sich nämlich auf einen Blick erfassen und liefert dem Leser schnell Antworten auf drängende Fragen.
Eine klare Überschriftenstruktur gliedert deinen Text in sinnvolle Abschnitte. Mehr noch: Die Überschriften erleichtern die Informationsaufnahme und verbessern somit auch die Benutzerführung in deinem Online-Shop.
Einzigartige Hauptüberschrift, jedoch nicht zwingend die einzige
Immer noch kursiert das Gerücht, dass Google Websites ohne eine h1 oder gleich mit mehreren Hauptüberschriften abstraft. Diese Behauptung hat John Mueller, Senior Webmaster Trends Analyst bei Google, jedoch bereits vor einigen Jahren widerlegt. Damit ist die bloße Anzahl der Hauptüberschriften aus technischer Sicht nicht relevant.
Für den Lesefluss und die damit einhergehende Informationsverarbeitung ist eine eindeutige Überschriftenstruktur dennoch vorteilhaft. So kann der Nutzer auf den ersten Blick erkennen, welches Produkt im Fokus der jeweiligen Produktseite steht.
Ein wichtiger Rankingfaktor hingegen ist die Originalität deiner Überschrift. Je prägnanter und aussagekräftiger sie ist, desto wirkungsvoller ist die gesamte Produktseite. Verknüpfe daher den Produktnamen und somit auch dein Keyword direkt mit dem Produktnutzen. Damit gelingt dir ein starker Einstieg in die Produktbeschreibung. Mehr dazu erfährst du in unserem Blogbeitrag „7 Beispiele für verkaufsstarke Produktbeschreibungen“.
3. Verfasse eine unwiderstehliche Produktbeschreibung!
Die Produktbeschreibung ist das Herzstück deiner Produktseite. Umso wichtiger ist es, dass du hier deinen ganzen Charme spielen lässt.
Dabei solltest du jedoch ganz subtil vorgehen. Denn kitschige Produkttexte können Nutzern allenfalls ein müdes Lächeln abringen. Zum Verkaufsschlager wird deine Produktseite damit dennoch nicht.
Wähle die Tonalität daher immer mit Bedacht und frage dich immer:
1. Passt die Ansprache zu meiner Zielgruppe? Welchen Stil bevorzugt sie?
2. Wie gut kennen sich meine potenziellen Käufer bereits mit meinen Produkten aus?
3. Sind meine Produkttexte interessant genug, um gelesen zu werden? (Stichwort: „Storytelling“)
4. Mache deine Produktseite mithilfe der Bilder-SEO sichtbar!
Seit der Einführung der umgekehrten Bildersuche im Jahr 2011 steht Nutzern eine weitere Möglichkeit der Suche im Internet zur Verfügung. Über die sogenannte visuelle Suche („Visual Search“) können sie Produkte mithilfe von Bildern ausfindig machen.
Was bedeutet das für dich als Betreiber eines Online-Shops? Mit der Bilder-SEO kannst du die Sichtbarkeit deiner Produktseite erhöhen und damit weitere Besucher in deinen Online-Shop lotsen. Welche Maßnahmen dafür erforderlich sind, habe ich in einer kurzen Übersicht für dich zusammengefasst.
Bilder-SEO in fünf Schritten:
- Verwende einzigartige Produktbilder, um doppelte Inhalte (sog. Duplicate Content) zu vermeiden.
- Wähle ein passendes Dateiformat aus! Achte dabei darauf, dass dieses in jedem Browser gleich gut dargestellt wird.
Die folgenden Grafikdateitypen eignen sich dafür besonders gut:
-
- .jpg
- .png
- .gif
- .svg
- Berücksichtige die optimale Dateigröße: Denn zu große Bilder können die Ladezeit deiner Website verlangsamen. Als Richtwert für die Dateigröße gelten 150 KB. Größere Bilddateien solltest du mithilfe von speziellen Plug-ins oder Komprimierungstools wie TinyPNG verkleinern.
- Arbeite mit Bild-Titles und Alt-Attributen: Sie helfen dem Crawler, die Bildinhalte zu erfassen. Alt-Attribute sind außerdem eine große Hilfe für Menschen mit einer Sehbehinderung: Sie können sich die Beschreibung des Bildmotivs vorlesen lassen. Gestalte deine Bilder deshalb immer barrierefrei und damit leicht zugänglich für alle.
- Nutze sprechende Dateinamen, damit Google deine Bilder richtig zuordnen kann. Gute Dateinamen sind kurz und enthalten dein Keyword (z. B. den Produktnamen). Mit einem Bindestrich trennst du die Wörter so, dass die Suchmaschine sie leicht lesen kann.
Verzichte dabei möglichst auf Artikel, Bindewörter (Konjunktionen) und Umlaute.
5. Lasse die URLs für sich selbst sprechen!
Wusstest du schon, dass aussagekräftige URLs höhere Klickraten als kryptische Web-Adressen erzielen? Das liegt daran, dass sprechende URLs auf den ersten Blick verraten, welches Produkt auf der jeweiligen Produktseite zu finden ist. Das wiederum schafft Vertrauen!
Die folgende URL ist ein gutes Beispiel dafür:
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von keinachtsbaum.de zu laden.
Wie lassen sprechende URLs also erzeugen? Ganz einfach! Viele Content-Management-Systeme (CMS) generieren sie in der Regel automatisch – direkt aus der Überschrift der jeweiligen Produktseite.
Michael Möller – SEO Berater
6. Weise deiner Kundschaft den Weg mithilfe von Breadcrumbs!
So komplex die „Customer Journey“ auch immer sein mag, die Navigation in deinem Online-Shop sollte so einfach wie möglich sein. Denn potenzielle Kunden wollen jederzeit nachvollziehen können, wo genau sie sich auf deiner Website befinden und wie sie schnellstmöglich zu anderen, für sie interessanten Produkten gelangen.
Neben einem benutzerfreundlichen Navigationsmenü helfen ihnen dabei auch sogenannte Breadcrumbs. Dies ist eine Abkürzung für die Breadcrumb-Navigation – und die ist für die Nutzererfahrung (sog. User Experience) besonders wichtig! Wie Brotkrumen aus dem Märchen „Hänsel und Gretel“ weisen die Link-Pfade Nutzern den Weg durch das Dickicht der produktbezogenen Informationen. Ganz konkret bedeutet dies, dass die einzelnen Hyperlinks den Shop-Besucher zu den nächsthöheren Strukturebenen führen.
Umso wichtiger ist es daher, das Produktangebot klar zu strukturieren. Mithilfe der Produkttaxonomie lässt es sich nach einzelnen Produktgruppen und Produktbereichen hierarchisch gliedern.
7. Strukturiere deine Daten!
Auch wenn Crawler bereits sehr gut darin sind, relevante Daten auf Websites zu erkennen, haben sie manchmal Schwierigkeiten beim Einordnen von unstrukturierten Informationen. Liegen beispielsweise unterschiedliche Preisangaben zu einem Produkt vor, wie dies bei zeitlich begrenzten Rabattaktionen der Fall ist, benötigen sie deine Unterstützung.
Mit der Auszeichnung von strukturierten Daten sorgst du dafür, dass alle Produktinformationen richtig erfasst werden. Damit verbesserst du das Ranking deines Online-Shops und lockst so mehr Besucher an.
Der Grund dafür: Strukturierte Daten ermöglichen eine erweiterte Vorschau deiner Produktseiten in den Suchergebnissen. Durch die sogenannten Rich Snippets wiederum heben sich deine Produkte optisch von denen deiner Konkurrenz ab. Dadurch ziehen sie mehr Aufmerksamkeit auf sich – und das wirkt sich positiv auf die Klickrate aus.
8. Nutze „Recommendations“ zur internen Verlinkung!
Ein probates Mittel, um das Ranking eines Online-Shops zu verbessern, ist außerdem die interne Verlinkung. Sie gibt dem Crawler Auskunft über die thematischen Zusammenhänge auf der Website.
Interne Links helfen Suchmaschinen dabei, zu erkennen, welche inhaltlichen Schwerpunkte die jeweiligen Unterseiten haben und zu welchem Keyword diese in den Suchergebnissen gelistet werden sollen.
Auch für die Benutzerfreundlichkeit („Usability“) spielt die interne Verlinkung eine große Rolle. Neben den bereits erwähnten Breadcrumbs eignen sich Links in unmittelbarer Nähe des Artikels (unter diesem oder auf der rechten Seite) besonders gut, um Shop-Besucher auf andere für sie relevante Angebote hinzuweisen.
Mit sogenannten Recommendations lässt sich sowohl die Verweildauer des einzelnen Nutzers erhöhen als auch die Conversion-Rate steigern. Kein Wunder also, dass immer mehr Online-Shops diese Möglichkeiten des Up-Sellings und/oder Cross-Sellings wahrnehmen.
So erhöht beispielsweise „Fressnapf“ den durchschnittlichen Bestellwert in seinem Online-Shop:
Auch bei „Recommendations“ kommt „Social Proof“ eine besondere Bedeutung zu. Deshalb findet sich die Rubrik „Kunden kauften auch“ direkt unter dem gesuchten Produkt.
9. Setze auf User Generated Content (UGC) wie z. B. Reviews und Rezensionen!
Nicht nur im Rahmen von Socia Media, auch im Bereich der Suchmaschinenoptimierung spielt User Generated Content (kurz: UGC), eine entscheidende Rolle. Denn nutzergenerierte Inhalte vermitteln Authentizität und Glaubwürdigkeit. Eine im Jahr 2022 durchgeführte Studie von Capterra zum Thema „Online-Reviews“ ergab, dass „63 % der Deutschen [vor dem Kauf] immer (20 %) oder häufig (43 %) Online-Bewertungen [lesen]“.
Capterra fand außerdem heraus, dass die Befragten Online-Kundenbewertungen mehr vertrauen als ihrer eigenen Familie oder Freunden.
Das macht Rezensionen und Reviews zu wichtigen „Trust-Elementen“. Die einzige Voraussetzung dabei ist, dass sie natürlich klingen und nicht so, als seien sie automatisch generiert worden.
Der Studie zufolge sind negative Reviews sogar vertrauenerweckend. So sollen 41 Prozent der befragten Konsumenten besonders Händlern vertrauen, die „auch negative Bewertungen erhalten“ haben.
Das Wichtigste sei, dass die Bewertung sowohl Vor- als auch Nachteile beleuchtet. Das gaben immerhin 53 % der Studienteilnehmenden an.
Kurzum: Authentische Rezensionen und Reviews sind ein wirkungsvolles Instrument, um den Kaufentscheidungsprozess des Kunden positiv zu beeinflussen.
10. Denke „Mobile First“!
Unsere Lebensumstände ändern sich – unsere Gewohnheiten auch. Je schneller und effizienter wir etwas erledigen können, desto zufriedener sind wir.
Dazu gehört auch das Einkaufen. Laut einer Erhebung von Statista im Jahr 2022 nutzen die meisten Verbraucher dafür ihr Smartphone. Das gaben immerhin 70 Prozent der befragten Teilnehmer an.
Einer Studie der Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse (AWA) aus dem Jahr 2023 zufolge sollen außerdem 22 Prozent der Internetnutzer mehrere Online-Käufe im Monat tätigen.
Ein weiterer Grund, Online-Shops mobil zu optimieren, ist die geringere Bounce-Rate im Vergleich zu den Desktop-Nutzern. Laut Statista soll diese im E-Commerce vier Prozentpunkte niedriger sein.
Deshalb solltest du sicherstellen, dass der Content in deinem Online-Shop in erster Linie für mobile Endgeräte verfügbar ist – getreu der „Mobile-First-Indexierung“ von Google.
Im folgenden Video verrät John Mueller, Webmaster Trends Analyst bei Google, was du bei der sogenannten Mobile-First-Indexierung außerdem noch berücksichtigen solltest:
Fazit
Mit einer gezielten SEO-Strategie lässt sich die Sichtbarkeit und damit auch die Performance von Produktseiten signifikant steigern. Dabei sollte sowohl die On-Page-Optimierung als auch die UX-Optimierung Berücksichtigung finden. Neben ansprechenden Produktbeschreibungen und einer klaren Überschriftenstruktur zählen dazu ebenso durchdachte Meta-Angaben, sprechende URLs, Bilder-SEO und eine sinnvolle Strukturierung der Daten.
Zu den wohl wichtigsten UX-Faktoren gehört eine benutzerfreundliche Breadcrumb-Navigation. Daher ist sie ein weiterer fester Bestandteil der Suchmaschinenoptimierung von Online-Shops.
Die Nutzererfahrung lässt sich zudem mithilfe von „Recommendations“ in Form von internen Verlinkungen und nutzergenerierten Inhalten (UGC) wie Bewertungen und Rezensionen verbessern.
Alle Maßnahmen nützen jedoch nichts, wenn du das Thema „Mobile-First“ vergisst. Umso wichtiger ist es, deinen Online-Shop für Mobilgeräte zu optimieren und somit allen Nutzern – unabhängig von ihrem Endgerät – zugänglich zu machen.
So erscheinen deine Produkte nicht nur auf dem Bildschirm, sondern landen auch schnell im Warenkorb.