Doppelt gemoppelt ist nicht gleich doppelt so gut! Das gilt auch für die Inhalte auf deiner Website. Denn Duplicate Content hat häufig keinen Mehrwert und verwirrt sowohl Nutzer als auch Suchmaschinen. Wie du ihn erkennst und was du dagegen tun kannst, verrate ich dir in diesem Blogbeitrag.
Das erwartet dich in diesem Beitrag:
Was ist Duplicate Content?
Duplicate Content (auf Deutsch: „doppelte Inhalte“) beschreibt Inhalte, die entweder komplett identisch oder nahezu identisch auf mehreren URLs oder Websites erscheinen. Dabei wird grundsätzlich zwischen internem und externem Duplicate Content unterschieden.
Interner Duplicate Content
Interner Duplicate Content entsteht innerhalb derselben Website, wenn zwei oder mehr Seiten denselben oder nahezu identischen Inhalt haben.
Ein Beispiel dafür wäre:
www.online-shop.de/herren/sneaker/adidas
und
www.online-shop.de/herren/adidas/herren-sneaker
Häufige Ursachen für internen Duplicate Content
In vielen Fällen sind doppelte Inhalte sowohl auf technische als auch auf strategische Fehler zurückzuführen.
- Technische Fehler:
- Kategorie-Struktur: Unterschiedliche URLs in Kategorie-Bäumen, die zu fast identischen Seiten führen.
- URLs mit und ohne Trailing Slash (/)
- Seiten mit und ohne „www“
- Viele Shopsysteme oder CMS lösen technische Probleme wie Weiterleitungen oder URL-Strukturen nicht korrekt, was oft Duplicate Content zur Folge hat. Ein häufiges Problem dabei ist die Verwendung von Session-IDs oder Tracking-Parametern, die identische Inhalte unter unterschiedlichen URL-Varianten erzeugen.
- Strategische Fehler: Ein fehlender Content-Audit kann dazu führen, dass verschiedene Seiten ähnliche oder identische Inhalte enthalten.
Externer Duplicate Content
Von einem externen Duplicate Content sprechen SEO-Experten immer dann, wenn unterschiedliche Websites ähnliche oder die gleichen Inhalte aufweisen.
Gründe für externen Duplicate Content
- Content Syndication: Diese Situation entsteht, wenn ein Online-Händler sowohl im eigenen Online-Shop als auch auf Marktplätzen wie Amazon, Kaufland oder Idealo die gleichen Produktbeschreibungen verwendet, anstatt eigene einzigartige Texte zu erstellen.
- Content-Scraping (auf Deutsch: „Content-Klau“) entsteht immer dann, wenn Inhalte von anderen Websites kopiert und auf der eigenen Webpräsenz veröffentlicht werden. Die kopierten Inhalte wiederum stellen nicht nur ein SEO-Problem dar, sondern führen auch unweigerlich zu Urheberrechtsverletzungen.
Welche Arten von Duplicate Content gibt es?
Neben der Unterscheidung zwischen internem und externem Duplicate Content gibt es noch weitere Klassifizierungen, als da wären:
- Exact Duplicate Content bei vollständig identischen Inhalten, z. B. bei zwei Seiten mit exakt gleichem Text und Design.
- Partial Duplicate Content: In diesem Fall stimmen nur einige Elemente des Inhalts überein, etwa bei wiederholtem Call-to-Action. Dies ist in der Regel unbedenklich, solange die Seiten ansonsten mit originellem Content punkten.
- Near Duplicate Content bezeichnet Inhalte, die nur minimal verändert wurden, z. B. durch den Einsatz von Synonymen oder leichten Textanpassungen. Google stuft solche Variationen oft als problematisch ein, da sie nicht originell genug sind.
- Search Intent Duplikate liegen bei Seiten mit unterschiedlichen Inhalten vor, die jedoch die gleiche Suchintention bedienen. Keyword-Kannibalisierung ist dann oft die Folge.
Deshalb schadet Duplicate Content deiner Website-Performance
Duplicate Content beeinträchtigt deine Website in vielerlei Hinsicht:
So hat duplizierter Content in erster Linie negative Auswirkungen auf den Linkjuice. Der Grund dafür: Anstatt die Linkstärke auf eine einzige Seite zu lenken, die das jeweilige Thema bestmöglich abbildet, wird die SEO-Power auf mehrere URLs aufgeteilt.
Google hat dadurch große Schwierigkeiten, die „beste“ Version einer Seite zu identifizieren, weshalb die entsprechenden URLs unweigerlich schlechter ranken.
Neben Rankingverlusten kommt es außerdem zu Indizierungsproblemen. Denn Suchmaschinen verschwenden wertvolle Ressourcen für doppelte Inhalte, wodurch zwangsläufig weniger Crawling-Budget für neue Inhalte übrigbleibt.
Die besten Tools gegen Duplicate Content: Unsere Favoriten
Im Folgenden stelle ich dir einige Tools vor, mit deren Hilfe du Duplicate Content schnell identifizieren kannst.
- Mit der Google Search Console kannst du regelmäßig deine Website überwachen und sofort erkennen, ob mehrere Seiten für dasselbe Keyword ranken.
- Screaming Frog crawlt deine Website und deckt sowohl Duplicate Content als auch andere technische Fehler auf.
- Copyscape ist eine gute Wahl, wenn es darum geht, externen Duplicate Content aufzuspüren.
- Siteliner analysiert wiederum interne doppelte Inhalte und hilft dir dabei, diese zu optimieren.
- SEMRush und Ahrefs sind professionelle SEO-Tools, die mit umfassenden Duplicate-Content-Berichten punkten.
Duplicate Content beheben: So geht’s!
Jetzt weißt du, wie du doppelte Inhalte zuverlässig erkennst – doch was kannst du gegen sie unternehmen? Wir hätten da einige Tipps für dich.
Der Königsweg im Umgang mit Duplicate Content
Im Folgenden stelle ich dir zwei effektive Methoden im Umgang mit doppelten Inhalten vor.
Unique Content erstellen
Auch wenn es sehr verlockend erscheint, spare niemals an gutem Content! Auch dann nicht, wenn deine Konkurrenz es tut. Denn Google liebt Klasse statt Masse! Mit anderen Worten: Jede Produktbeschreibung sollte so einzigartig, prägnant und pointiert wie möglich sein. Nur so steigerst du deine Chancen auf ein gutes Ranking.
Im Falle von externem Duplicate Content bist du gut damit beraten, deine Inhalte komplett zu überarbeiten. Dies ist beispielsweise dann angezeigt, wenn Marktplätze wie Amazon und Co. deine Produktbeschreibung 1:1 übernehmen und dich damit um deine wertvollen Rankingpositionen in den Suchmaschinen bringen. Denn Marktführer wie Amazon genießen eine hohe Domain Authority, weshalb ihnen selbst doppelte Inhalte nichts anhaben können.
Bei kleinen Online-Shops hingegen geht doppelter Content oftmals mit Rankingeinbußen einher.
Daher empfiehlt es sich, regelmäßig Content-Audits durchzuführen und etwaigen Duplicate Content sofort zu „bereinigen“, indem du sie entweder zu einer Pillar-Page konsolidierst und damit inhaltlich ausbaust oder doppelte minderwertige Inhalte (sog. Thin Content) löschst.
Mehr darüber erfährst du im folgenden Blogbeitrag: Content-Audit & SEO: Wie gut performen deine Inhalte wirklich?
301-Weiterleitungen verwenden
Eine weitere Möglichkeit im Umgang mit Duplicate Content stellen die sogenannten 301-Weiterleitungen dar. Bei mehreren Seiten mit identischem Inhalt ist es ratsam, eine 301-Weiterleitung auf die Originalseite einzurichten und die Duplikate dann offline zu schalten. So stellst du sicher, dass Nutzer und Suchmaschinen zuverlässig auf die gewünschte relevante Seite geleitet werden – ohne auf einer 404-Fehlerseite zu landen.
Zusätzlich empfiehlt es sich, alle internen Verlinkungen zu aktualisieren: Passe die Links also so an, dass sie nicht mehr auf die nun deaktivierte Seite, sondern stattdessen direkt auf die Originalseite verweisen. So sorgst du dafür, dass Suchmaschinen beim Crawling die alten URLs aus dem Index entfernen und Linkjuice auf die Zielseite übertragen.
Die Erstellung von einzigartigem Content und die Nutzung von 301-Weiterleitungen sind aber, zum Beispiel aufgrund fehlender Ressourcen oder aus einer UX-Perspektive, nicht immer möglich beziehungsweise sinnvoll. Daher beschreibe ich dir hier noch einige Workarounds.
Drei Workarounds zur Behebung von Duplicate Content
Die folgenden Maßnahmen lösen das Problem zwar nicht optimal, können aber einen notwendigen Workaround darstellen.
Canonical-Tags setzen
Eine weniger optimale, aber dennoch mögliche Lösung ist der Einsatz von Canonical-Tags. Auf diese Weise teilst du Google mit, welche Seite die bevorzugte ist. Dies kann dann sinnvoll sein, wenn Inhalte nicht entfernt werden können oder zu einer Seite zusammengeführt werden sollen.
Canonical-Tags werden im-Bereich einer Seite eingefügt und enthalten als Linkziel die URL der jeweiligen Originalseite.
Indem du alle Duplikate mit einem Canonical-Tag auszeichnest, erhält die Originalseite mehr Linkstärke. Dennoch bleibt diese Methode ein Kompromiss, da ihre Wirkung im Vergleich zu einer vollständigen Zusammenführung oder einer 301-Weiterleitung nur sehr begrenzt ist.
Noindex-Tags verwenden
Eine weitere Möglichkeit, mit Duplicate Content umzugehen, ist der Einsatz von noindex-Tags. Damit teilst du Suchmaschinen mit, dass die entsprechende Seite aus dem Index entfernt werden soll. Sobald Google oder Bing die Seite das nächste Mal crawlen, wird sie in den Suchergebnissen nicht mehr angezeigt und kann auch nicht mehr für bestimmte Keywords ranken.
Einen entscheidenden Nachteil hat diese Methode aber: Die Linkstärke der noindex-Seite wird nicht automatisch auf die Originalseite übertragen. Zudem sind die betroffenen Seiten häufig weiterhin intern verlinkt, sodass Suchmaschinen sie weiterhin crawlen.
Daher ist noindex eher eine kurzfristige Lösung und sollte nur dann in Betracht gezogen werden, wenn Inhalte nicht umgeleitet oder konsolidiert werden können. In den meisten Fällen ist es sinnvoller, doppelte Inhalte entweder vollständig zu entfernen oder per 301-Weiterleitung auf die bevorzugte Seite zu lenken.
Suchmaschinenzugriff per robots.txt blockieren
Alternativ kannst du auch mit der robots.txt-Datei festlegen, dass bestimmte URLs von Suchmaschinen nicht gecrawlt werden sollen. In der Folge werden sie nicht mehr erfasst und somit auch nicht als Duplicate Content gewertet.
Allerdings sind sie häufig weiterhin intern verlinkt. Der Googlebot läuft sozusagen immer wieder gegen eine „unsichtbare Wand“. Daher ist der Ausschluss über die robots.txt in vielen Fällen nur ein erstes Mittel. Man sollte dem Grund des Duplicate Contents auf den Grund gehen.
Michael Möller – SEO Berater
Wichtige Maßnahmen zur Vermeidung von Duplicate Content
Du möchtest Duplicate Content effektiv vermeiden und damit die SEO-Performance deiner Website verbessern? Dann empfehle ich dir eine Kombination aus folgenden technischen und strategischen Maßnahmen:
Technik im Griff haben
Zunächst ist es wichtig, dass du alle technischen Anforderungen berücksichtigst, da Duplicate Content oftmals auf technische Fehler zurückzuführen ist. Stelle also sicher, dass deine Inhalte nur unter einer einzigen URL erreichbar sind, um technische Fallstricke zu vermeiden. Lege dich außerdem schon zu Beginn fest, ob du deine URLs mit einem Trailing Slash (/) enden lassen möchtest oder nicht. Auch auf diese Weise vermeidest du die Entstehung von doppelten Inhalten.
Regelmäßige Content-Auditierungen durchführen
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die regelmäßige Durchführung von Content-Audits. Auf diese Weise kannst du überprüfen, ob deine Website inhaltlich sinnvoll aufgebaut ist oder ob es möglicherweise zu Keyword-Kannibalisierung kommt. Regelmäßige Content-Audits sollten daher einen festen Bestandteil deines SEO-Workflows bilden.
Search Intent prüfen, bevor neue Inhalte angefertigt werden
Bereits bei der Erstellung neuer Webseiten oder Inhalte solltest du sicherstellen, dass keine Duplikate entstehen. Prüfe deshalb vorher, ob es bereits Inhalte zu einem bestimmten Thema gibt, um sogenannten Near Duplicate Content und Suchintention-Duplikate zu vermeiden. Damit sparst du wertvolle Ressourcen in der Content-Produktion und verhinderst gleichzeitig mögliche SEO-Probleme.
Google Search Console regelmäßig auswerten
Ein regelmäßiger Blick in die Google Search Console hilft dir dabei, Duplicate Content zu finden und dagegen gezielt vorzugehen.
Hreflang-Tags für internationale Websites nutzen
Ein weiteres wichtiges Thema ist: „Duplicate Content bei der Internationalisierung von Websites“. Wenn du also beispielsweise eine Website in deutscher Sprache in der D-A-CH-Region betreibst und deshalb identische Inhalte auf allen drei Domains veröffentlichst, führt dies unweigerlich zu Duplicate Content.
In solchen Fällen ist der Einsatz von hreflang-Tags unerlässlich, um Google klar zu signalisieren, welche Version der Seite in welchem Land ranken soll. Ohne diese Tags könnte Google Schwierigkeiten haben, die richtige Domain den jeweiligen Ländern zuzuordnen, was wiederum zu Rankingverlusten führen kann.
Vermeidung von externem Duplicate Content
Vertreibst du deine Produkte auch über externe Plattformen wie Amazon oder eBay? Dann solltest du unbedingt darauf achten, für diese Marktplätze andere Texte zu verwenden als diejenigen, die du auf deiner eigenen Website nutzt.
Wer ein Produktinformationsmanagement (PIM) oder ein ERP-System verwendet, kennt das folgende Problem: Die dort hinterlegten Produktinformationen werden automatisch an verschiedene Kanäle wie deinen Online-Shop, Amazon, Kaufland oder auch Preisvergleichsportale wie Idealo weitergegeben. Das führt oft dazu, dass du auf deiner Website dieselben Produktbeschreibungen vorfindest wie auf den Marktplätzen. Somit stellt dies die Hauptursache für externen Duplicate Content dar.
Die Lösung besteht darin, in deinem PIM zwei separate Textversionen für Produktbeschreibungen anzulegen: Die erste Version nutzt du für deine eigene Website und die zweite für die Marktplätze.
Fazit
Eines steht fest: Duplicate Content kann die SEO-Performance einer Website erheblich beeinträchtigen. Ob intern durch identische Inhalte auf verschiedenen Seiten oder extern durch die Verwendung dergleichen Texte auf verschiedenen Plattformen oder Websites – doppelte Inhalte führen oft zu einem Rankingverlust in den Suchmaschinen. Wer ohne Erlaubnis Inhalte anderer kopiert, der riskiert zudem auch rechtliche Konsequenzen.
Besonders Online-Shops, die ihre Produkte sowohl im eigenen Shop als auch auf Marktplätzen wie Amazon oder eBay vertreiben, sollten daher großen Wert auf einzigartige Inhalte legen, um Duplicate Content zu vermeiden.
Ein effektiver Umgang mit doppelten Inhalten erfordert sowohl technische als auch strategische Maßnahmen. Dazu gehören regelmäßige Content-Audits genauso wie die richtige URL-Struktur, die Einrichtung von 301-Weiterleitungen sowie die Erstellung von Unique Content.
Tools wie die Google Search Console und Screaming Frog bieten dabei wertvolle Unterstützung, um doppelte Inhalte schnell zu erkennen und zu beheben.
Ein weiteres zentrales Thema ist die internationale Ausrichtung von Websites. Dabei spielen hreflang-Tags eine entscheidende Rolle.
Der wahre Schlüssel zum Erfolg liegt allerdings in der konsequenten Content-Pflege. Nur so stärkst du deine Marke, sicherst dir langfristig eine bessere Sichtbarkeit in den Suchergebnissen und steigerst nachhaltig die SEO-Performance deiner Website.
Quellen: